Die Wacker-Brüder zu Gast beim Altherrenzirkel
Karlsruhe. Die Einladung des AHZ-Vorsitzenden Dr. Konrad Pumpe hatte Großes versprochen – und es wurde geliefert: mit Martin und Harald Wacker referierten zwei Karlsruher Urgesteine unter dem Titel „Am Anfang war kein Schatz“ zu den Recherchen zu ihrem Urgroßvater und füllten den Prof.-Martin-König-Saal auf dem Karlsruher Unitas-Haus bis auf den letzten Platz.
Der Conventsaal des Hermann-Billing-Hauses in Karlsruhe war bei einem Altherrenzirkel selten so gut gefüllt – Alte Herren samt Begleitung, Aktive, Sandkörner und weitere Interessierten reihten sich dicht an dicht, um dem spannenden Vortrag zu lauschen. Mit den Wacker-Brüdern Harald und Martin, die durch ihr Engagement im Sandkorn-Theater, aber auch als Kulturverantwortliche und mit Martin Wacker u.a. als Stadionsprecher des Karlsruher SC weit über die Grenzen Karlsruhes bekannt sind, hatte der AHZ-Vorsitzende Dr. Konrad Pumpe einen Volltreffer gelandet.
Harald und Martin Wacker berichteten zunächst von der roten Box mit einem Zeitungsartikel über ihren Urgroßvater Clemens Schleif, der einst als reicher Goldgräber aus den USA nach Karlsruhe-Mühlburg zurückgekommen war und dort ein stattliches Stadthaus an der Rheinstraße errichtete, das allerdings im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer fiel. Legenden ranken sich seit jeher über den vermeintlichen Goldschatz, den Clemens Schleif mit nach Karlsruhe brachte und dem die beiden Referenten nach vielen Jahren näher auf den Grund gehen wollten.
Angefangen mit Recherchen in Landesarchiv, Stadtarchiv, Bürgeramt und Standesamt begann die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, die sich wie durch ein Wunder immer wieder fand und durch die Brüder wie ein Puzzle akribisch zusammengetragen wurde. Nach diversen Hinweisen aus den Karlsruher und Badischen Archiven entschlossen sich die beiden zu einer Recherche-Reise in die USA aufzubrechen, um dort rund um das heutige Ellensburg nach weiteren Spuren zu suchen.
Der Weg nach Ellensburg mit zahlreichen dort geschossenen Bildern führte nicht nur an später noch wichtigen Goldgräberstätten vorbei, sondern ergaben am Ende wieder verschiedene Puzzle-Teile, die dem Leben des Clemens Schleif weitere Details und Verbindungen verpassten. Mit viel Neugier, historischem Geschick, Mut und dem ein oder anderen Quäntchen Glück war es Martin und Harald Wacker möglich in verschiedenen lokalen Archiven, Ausstellungen und Büchern die Spuren ihres Urgroßvaters zusammenzuführen und dessen Lebensgeschichte weiter zu komplettieren.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland waren viele Antworten gefunden, aber immer noch viele Fragen offen – doch beide, Harald und Martin Wacker, waren sich einig: der Schatz, einige Geheimnisse und Details zu dem Leben ihres Urgroßvaters waren gelüftet – und gleichzeitig die gemeinsamen Erlebnisse auf dieser Forschungsreise, die die beiden Geschwister enger zusammengeschweißt hatten.
Mit tosendem Applaus bedankte sich die versammelte Corona bei den beiden Vortragenden und die ausgeteilten Manuskripte des in naher Zukunft in einem Verlag veröffentlichten Taschenbuchs waren schnell vergriffen.