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Platons Konzept der Unsterblichkeit der Seele

Wissenschaftliche Sitzung mit Bbr. Robin Eberhardt

Karlsruhe. Einige Tage nach der Weinwanderung in Heidelberg mit e. lb. Unitas Maria Magdalena zu Heidelberg am 1. Mai und einer Aktivenfahrt e. lb. Unitas Franko-Saxonia zu Marburg stand eine Wissenschaftliche Sitzung als nächster Programmpunkt des Semesters an. Bbr. Robin Eberhardt gestaltete den Abend mit einer WS zu dem Thema: „Platons Konzept der Unsterblichkeit der Seele“. Dazu fanden sich zur Freude der Aktivitas wieder einige AHAH auf unserem schönen Haus ein, sodass die Zuhörerschaft merklich vergrößert wurde.

Robin gab während seines Vortrages einen Einblick in die Entstehung und die Idee Platons von teilbaren und unteilbaren sowie von sterblichen und unsterblichen Dingen. Dabei begann er den Vortrag mit einem kurzen Einblick in das Leben von Platon. Grundlegend für seine Philosophie war für ihn eine Begegnung mit Sokrates gewesen. Er wurde zu seinem Schüler und nahm daher auch viele seiner Gedanken auf. Später gründete er eine eigene Schule, die Akademie von Athen, von der heute allerdings nur noch einige Grundsteine stehen, die ihre ursprüngliche Existenz erahnen lassen. Erst kürzlich, etwa zwei Wochen vor der WS, waren Schriftrollen gefunden worden, die die bis dahin unbekannte Position Platons Grabes beschreiben.

Nach dem Einstieg in Platons Leben fuhr Robin mit dem eigentlichen Konzept der Unsterblichkeit der Seele fort. Dieses Konzept beruht auf einer Geschichte, die Platon geschrieben hat. Sie handelt von einem Dialog von Phaidon und Eckekrates, in dem sie sich sich mit Sokrates unterhalten, kurz bevor er wegen seiner Aussagen und Meinung hingerichtet werden sollte. Es wird vermutet, dass Platon selbst bei dem Gespräch, das dieser Geschichte zugrunde liegt, anwesend war. Er könnte sich selbst als der Philosoph Phaidon beschrieben haben. Später in der Geschichte kommen noch viele weitere Philosophen hinzu, um noch ein letztes Mal mit Sokrates zu sprechen. In dieser Geschichte werden grundlegende Konzepte der Welt thematisiert.

Die Idee von Phaidon sei, dass alles in der Welt auf Gegensätzen basiert, die in Kreisläufen zusammenhängen. Ein Beispiel ist das Schlafen und der Wachzustand. Beide befinden sich in einem Kreislauf, der die Zustände über das Aufstehen und das Hinlegen verbindet. Daraus folgerte er, dass auch das Leben und der Tod, die ebenfalls Gegensätze bilden, in einem Kreislauf verbunden sein müssen.

Ein weiteres wichtiges Konzept von ihm sei, dass alles in der Welt entweder aus zusammengesetzten Dingen oder aus nicht-zusammengesetzten Dingen besteht. Zusammengesetzte Dinge sind alles Wahrnehmbare. Dazu zählen Gegenstände, Gebäude, Körper… sie sind teilbar in kleinere Dinge, aus denen sie aufgebaut sind. Nicht-zusammengesetzte Dinge sind Ideen, Gedanken und Konzepte. Sie sind nicht zerteilbar und auch nicht veränderbar. Ein Konzept, das sich ändert, bildet wiederum ein neues Konzept. Nach Phaidon ist die Seele ein nicht-zusammengesetztes Objekt. Beide Konzepte zusammen ergeben, dass beim Tod eines Menschen der Körper stirbt. Dieser ist zusammengesetzt und kann sich damit verändern und zerfallen. Die Seele dagegen kann sich nicht verändern, da sie nicht zusammengesetzt ist und kann somit auch nicht sterben. Sie muss also weiterexistieren. In dem Glauben der damaligen Zeit war es möglich über eine Zwischenwelt, die Unterwelt, in einem neuen Körper wieder auf die Erde zu kommen und den Kreislauf zu schließen. Jedoch verlor man dabei all seine Erinnerungen aus dem vorherigen Leben.

Diese beiden Konzepte kombiniert ergeben „Platons Konzept der Unsterblichkeit der Seele“. Im Anschluss an den Vortrag kam es noch zu einer kurzen Diskussionsrunde. Dabei ging es um mögliche weitere Konzepte der Seele und die Welt nach dem irdischen Leben, den Hades bzw. die Unterwelt.

Danach endete der Abend und entließ alle Zuhörer im Sinne der Scientia mit neuem Wissen und neuen Gedanken auf den Nachhauseweg.