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"Wir sind Helden"

Wissenschaftliche Sitzung mit Bbr. Zacharias Heck

So fasste jedenfalls unser lieber AHV-Vorsitzender Bbr. Oliver Reiff die dritte Wissenschaftliche Sitzung des Sommersemesters 2012 zusammen. In einem kurzweiligen und spannenden Vortrag berichtete Bbr. Zacharias Heck am Dienstag, dem 26. Juni 2012, über Heldentaten, die besungen wurden, Heldentaten, die erfunden wurden und Heldentaten, die eigentlich keiner wahrnimmt.

Unter dem Titel "Die Sehnsucht nach Helden" referierte er über die Träume und Wünsche, die wir Menschen in sogenannte Helden projizieren und die Probleme, die daraus entstehen. Am Beispiel von Achilles, Jesus, Hennecke und Obama zeigte er verschiedene Deutungen des Begriffs "Held" in der Historie und in heutiger Zeit auf.

Bei der zentralen Frage, was eigentlich einen Helden ausmacht, kam er zu einem spannenden, aber auch ernüchterndem Ergebnis: "Der moderne Heros ist kein Held, sondern Heldendarsteller - Die Helden von heute sind tot." wie der von Zacharias immer wieder angesprochene Literaturkritiker und "Heldenforscher" Walter Benjamin schrieb.

Wir Menschen suchen uns Vorbilder, die uns als Projektionsflächen dienen. Wir können es aber nicht ertragen, einen echten Helden zu haben. Der Held muss scheitern, er muss untergehen, damit wir ihn akzeptieren können. Und egal, ob es sich um den Helden aus einer griechischen Tragödie oder den Gewinner der letzten Casting-Show handelt: Nur weil wir wissen, dass am Ende der Niedergang sicher ist, können wir den Helden als solchen wahrnehmen.

Durch die anschließende Diskussion wurde noch einmal deutlich, wie subjektiv die Heldenwahrnehmung heute ist. In einer pluralistischen Gesellschaft mit verschiedenen Wertvorstellungen diversifizieren auch die Helden.

Und für Oli sind wir wohl alle welche.

von Bbr. Lukas Beeck