93. Stiftungsfest der Unitas Franco-Alemannia
Karlsruhe. Auch wenn Familienunternehmen darunter leiden, dass Kapital für sie schwer zugänglich ist - oder vielleicht auch gerade deswegen - bilden sie einen wesentlichen Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft, sowohl in ökonomischer und als auch in sozialer Hinsicht. So könnte sich ein Fazit anhören, das einer der zahlreichen Zuhörer aus der Festrede zum Thema "Besondere Verantwortung im Management von Familienunternehmen" von Hans Sondermann anlässlich des 93. Stiftungsfestes der Unitas Franco-Alemannia zieht, das vergangenen Sonntag stattfand.
Sondermann, seines Zeichens Geschäftsführer der Rittal GmbH & Co. KG, erörterte mit Hilfe seines reichen Erfahrungsschatzes nicht nur Stärken und Schwächen des Konzepts "Familienunternehmen", sondern verwies auch auf die Wichtigkeit der Familienunternehmen für die Sicherheit der deutschen Wirtschaft und die soziale Absicherung der Arbeitnehmer. Dabei betonte er auch, dass er nicht nur auf Grund der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der deutschen arbeitenden Bevölkerung bei Familienunternehmen angestellt sei und gut 50% des Bruttoinlandsprodukt von solchen Unternehmen erstritten werde für Familienunternehmen arbeite, sondern auch aus persönlicher Überzeugung.
Während die "großen Konzerne" zur Befriedigung der Aktionäre häufig große Risiken auf sich nähmen, um den Momentangewinn über einzelne Quartale zu maximieren, sei ein Familienunternehmen ohne einfachen Zugriff auf Fremdkapital nicht fähig risikoreiche Investitionen zu tätigen, so Sondermann. Deshalb werde hier auf ein langfristiges Wachstum des Umsatzes, und somit eine Erhaltung sowie Schaffung von Arbeitsplätzen, hingearbeitet. Dabei ließ der "Lobbyist für Familienunternehmen", wie er sich selbst einmal nannte, aber auch die Nachteile im Management von Familienunternehmen nicht außer Acht, beispielsweise sei die Zusammenarbeit von Fremdgeschäftsführern wie ihm und den Mitgliedern der Eignerfamilie nicht immer einfach.
Abschließend fand Hans Sondermann über einen Appell an die Studierenden den idealen Anknüpfungspunkt an das Semesterthema "Gold und Silber – über Glaube und Wirtschaft": "Achten Sie darauf auch im Beruf Ihre eigenen Ideale zu verwirklichen, seien Sie authentisch!"
Volles Haus auch am Samstag
Trotz hochinteressanter Vorträge kamen auch sportliche Aspekte und das gemütliche Beisammensitzen nicht zu kurz: Schon am Vortag hatten sich viele Aktive und Alte Herren auf dem Sportplatz versammelt um gegeneinander das alljährliche Fussballderby auszutragen, welches die Alten Herren glanzvoll für sich entscheiden konnten. Auch beim darauffolgenden Grillen der Spansau im Hof des Unitas-Hauses war die Stimmung auf dem Höhepunkt.
Hl. Messe: "Religion ist Unterbrechung"
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst, in dessen Predigt sich Bbr. Pfarrer Erhard Bechthold des Semesterthemas von theologischer Seite annahm, wobei Bezüge zu der humanitären Krise der Flüchtlingssituation im Mittelmeer und der Finanzkrise in Griechenland aufgebaut wurde. Als Kernthese nutzte er eine Aussage von Johann Baptist Metz: "Religion ist Unterbrechung".
Pirminentreffen: Wiedersehen alter Bekannter
Nach der darauffolgenden Morgensitzung mit dem Festvortrag und der Rezipierung unseres lieben Fuxes Matthias Kluge ließen einige Alte Herren und Aktive das Stiftungsfest mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch ausklingen. Nur die Alten Herren der Unitas Pirminia, welche zeitgleich ihr 86. Stiftungsfest feiern konnten, trafen danach nochmals auf dem Haus zusammen, um in den Erinnerungen ihrer "alten Burschenherrlichkeit" und einiger amüsanter und auch ernster Anekdoten zu schwelgen - respektabel, dass sich die Hälfte aller noch lebender Pirminen hierzu zusammengefunden hatte.
Bilder: Bbr. Ingo Gabriel