AHZ Karlsruhe trifft sich in Präsenz
Karlsruhe. Welche Motivation steckt hinter Hacker-Angriffen? Geld? Der eigene Ruf? Oder doch die Politik? Diese und weitere Fragen wurden bei gut besuchtem Plenum beim Altherrenzirkel in Karlsruhe durch den Vortrag von Bbr. Oliver Reiff beantwortet.
"Angesichts der zunehmenden weltweiten Cyber-Kriminalität, welche nicht nur bei großen Firmen, sondern auch bei Privatpersonen unerwartet zuschlagen kann, besteht neben dem Wunsch, sich zu schützen, die Motivation, die Beweggründe dieser Menschen zu verstehen." - so titelte die Einladung des AHZ-Vorsitzenden Dr. Konrad Pumpe zum Vortrag von Bbr. Oliver Reiff. Scheinbar trieb viele dieser Wunsch um, jedenfalls konnte ein großes Plenum im Conventsaal des Karlsruher Unitas-Hauses begrüßt werden, so groß, dass mehrmals neue Tische und Stühle aufgestellt werden mussten. Dieser Ansturm war sicherlich neben der Freude auf ein erstes Präsenztreffen des Altherrenzirkels in 2021 auch dem Referenten geschuldet, der viele Jahre den Altherrenverein der Unitas Franco-Alemannia leitete.
Doch was wollen Hacker wirklich? Bbr. Oliver Reiff, Gründer und Inhaber der Karlsruher Internatagentur trilobit ging dieser Frage in seinem Vortrag auf den Grund. Zunächst räumte er mit allgemeinen Klischees auf und betonte, dass die Gesellschaft Hacker und die Gefahr durch sie verharmlosen und unterschätzen würden. In seinem kurzweiligen und spannenden Referat beleuchtete er die fünf Hauptmotivationen für Hackerangriffe.
Zum einen sei dort der eigentliche Datendiebstahl genannt, wie beispielsweise der bereits 2014 erfolgte SONY-Hack, der unter anderem das Drehbuch des Films "James Bond - Spectre" zu Tage förderte. Zweitens seien Hackerangriffe auch auf Spionage-Aktivitäten anderer Länder oder Firmen zurückzuführen. Als dritten Grund nannte Bbr. Reiff, dass manche lediglich ein Zeichen setzen wollten - so wie beispielsweise das Kollektiv Anonymous mit ihrer DDoS-Attacke (Distributed-Denial-of-Service) auf die GEMA im Jahre 2011. "Aus den Medien ist vielen die in den vergangenen Jahren gehäuft auftretende Verschlüsselung von Datenträgern bekannt", merkte der Referent an. Bei dieser vierten Kategorie der Entführung und Erpressung werden mittels einer sogenannten Ransom-Ware relevante Informationen auf dem Rechner lahm gelegt und erst nach Zahlung eines Lösegeld wieder entschlüsselt. Als fünfte und letzte Motivation gelte die Nutzung der Infrastruktur, beispielsweise um von einem infizierten Rechner aus Attacken auf andere Rechner zu starten.
Mit spannenden Beispielen und Anekdoten bestückt, schaffte es Bbr. Oliver Reiff die große Bandbreite der Corona mitzunehmen - von Jung bis Alt, von Techniker bis Pädagoge -, was sich auch in der anschließenden Diskussionsrunde zeigte.