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Digitale Ethik

Start ins Wintersemester

Karlsruhe. Es ist wieder so weit: Ein neues Semester beginnt! Dieses Semester steht unter dem Titel Digitale Ethik. Und kein Semester darf ohne einen richtigen Semestereröffnungsabend starten. Viele Aktive und AHAH fanden sich in unserem schönen Unitas-Haus ein. Unser lieber Bbr. Matthias Kluge beehrte uns aus den Reihen der jungen AHAH und gab mit einer WS zum Thema Zwischen ABS und Autonomie – wenn der Computer das Steuer übernimmt das Rahmenprogramm für den Abend vor. Für unseren Bundesbruder ist das Thema alles andere als fremd, da er auch beruflich damit zu tun hat.

Er begann seinen Vortrag mit der Geschichte der Elektronik im Auto. Dabei erfuhren wir, dass das erste elektronische Element in einem PKW die elektrische Getriebeschaltung war, gefolgt vom ersten elektronischen Steuergerät für die Einspritzung und Zündung bis hin zu einer ABS- und ESP-Pflicht in PKW heute. Diese Elemente bilden bereits die erste Grundform der Autonomie, denn in entsprechenden Fällen wird „der Fahrerwunsch übergangen“, das Auto handelt somit selbstständig.

Da selbstverständlich nicht jeder der Zuhörer so tief mit dem Thema vertraut war, führte er uns in die Grundlagen der Theorie hinter den Problemen (z.B. stationäre und instationäre Querdynamik) und deren Lösungsansätzen (z.B. Einspurmodell, Kamm’scher Kreis etc.) ein. Heute steckt ein jedes Fahrzeug voller Steuergeräte und Vernetzungen, um permanent das Fahrzeug und dessen Umgebung zu messen, sowie diesen Datenstrom zu verarbeiten. Die Menge der erzeugten Daten stellt die Autobauer vor Herausforderungen. Für die Übermittlung und Übersetzung sind sogenannte Gateway-Architekturen notwendig. Um einen Einblick in die Vielzahl der Sensoren in einem modernen Fahrzeug zu geben, nannte uns der Referent einige Beispiele: Reifendrucksensor, Geschwindigkeitssensor, Abstandssensor, Sensor für Nässe und Reibwert, etc. Nur mit dieser Vielzahl an Messgeräten und Kameras ist ein autonomes Fahren überhaupt möglich.

Das führt gleichzeitig jedoch zu Problemen bei der Ethik: Wer übernimmt die Verantwortung für eine KI im Falle eines Unfalls? Welche Daten dürfen zur Unfallanalyse überhaupt verwendet werden, wie weit geht hier der Datenschutz? Wie soll eine KI in Extremsituationen programmiert werden, welche Unfallentscheidungen sollen getroffen werden?

Mit diesen Fragestellungen begann die anschließende Diskussion mit Fragen und Anmerkungen rund um das Automobil und die Autonomie. Es ging um Themen wie den Datenschutz von Fußgängern bei Außenkameras im Auto, Probleme bei der Datenübermittlung zwischen zwei Ländern, da andere Rechtsgrundlagen herrschen, die Marktkonkurrenz zwischen Europa und China (kann sich die EU Alleingänge bei Richtlinien (noch) leisten?) sowie Ansätze der Autonomie (Autonomie über Sensoren im Fahrzeug/ Autonomie über Sensoren in der Infrastruktur).

Am Ende dieses schönen Abends gab es bei einem kleinen Imbiss noch die Möglichkeit für einen Ausklang mit persönlichen Gesprächen. Wir bedanken und bei Bbr. Matthias Kluge für den interessanten Vortrag und freuen uns auf viele weitere Veranstaltung im unitarischen Semester.

Semper in unitate!